Das Alpaka ist eine aus den südamerikanischen Anden stammende, domestizierte Kamelform, die vorwiegend ihrer Wolle wegen gezüchtet wird. Die Domestikation der Alpakas wie auch der Lamas setzte um
3000 v. Chr. ein. Schon früh gab es Theorien, wonach das Alpaka vom Vikunja abstamme. Im Jahre 2001 wurden diese durch neue DNA-Untersuchungen bestätigt.Aus diesem Grund wurde der früher genutzte
wissenschaftliche Name Lama pacos durch Vicugna pacos ersetzt.
Heute gibt es etwa drei Millionen Alpakas, vorwiegend im südlichen Peru, dem westlichen Bolivien und Chile. Auch in Deutschland werden zunehmend mehr Alpakas gehalten, teils als Hobby, teils zur
Züchtung. Die Zuchttiere wurden anfänglich importiert, doch mittlerweile weisen die Alpakas in Deutschland die notwendige Qualität der Faser auf und es gibt die Tendenz, mehr auf die Stammbäume
zu achten.
Es gibt zwei Alpakatypen, das Huacaya und das Suri. Sie unterscheiden sich in der Struktur ihrer Faser: Das Huacaya-Alpaka hat eine feine, gleichmäßig gekräuselte Faser (Crimp) und einige
Grannenhaare (Deckhaare), die möglichst fein sein sollten. Das Suri-Alpaka hingegen hat keine Kräuselung (Crimp) in der Faser, das Haar bildet gelockte, gerade Strähnen, die am Tier herabhängen.
Dadurch wirken Suris schmaler als Huacayas. Alpakas sind etwas kleiner als Lamas und mit einem Gewicht von etwa 60-70 Kilogramm deutlich leichter. Die Farben der Tiere reichen von reinweiß über
beige zu allen Braun- und Rotbrauntönen bis hin zu Grauabstufungen und tiefschwarz. Es gibt außerdem mehrfarbige, gescheckte Tiere in vielen Variationen.
Alpakas sind wie alle Kamele soziale Tiere (Herdentiere) und fühlen sich in Gruppen am wohlsten. Sie sind Pflanzenfresser und ernähren sich fast ausschließlich von Gräsern. Wie alle Kamele haben sie einen dreiteiligen Magen, der das Verdauen der Pflanzennahrung erleichtert. Auch verfügen sie nicht über obere Schneidezähne, sondern eine Kauplatte.
Die Tiere werden in der Regel einmal jährlich geschoren. Die Rohwolle kann zu hochwertigem Alpakagarn verarbeitet werden.
Alpakastuten können das ganze Jahr über gedeckt werden und sind nicht an eine bestimmte Jahreszeit oder Saison gebunden.Die Tragzeit beträgt 340 bis 345 Tage, wonach die Stute meist ein einzelnes Jungtier – in Südamerika „Cria“ genannt – zur Welt bringt.